29 August, 2008

Limerick (exercise)

I had to write a limerick to present in an english class
I researched a little and came up with this:


At the window was a cat wearing a hat
At the window that’s where she sat
But her owner was furious
Because passersby were curious
Since they had never seen such a wonderful hat.

written in
June 2008
M. A.

Writing Exercise in English

Draft
Dorothy Crowfoot Hodgkin an example of persistence

Dorothy Mary Crowfoot Hodgkin was a British chemist in the 20th century. Her extensive work, as a researcher is admirable and inspiring not only for chemists, or researchers but for everyone. She specialized in the determination of molecular structures and made important discoveries about very important biomolecules throughout her life.

Already as an undergraduate student by the end of the 1920’s, Dorothy started dedicating her time to the study of the structure of organic compounds. She had had the idea of using x-rays on her research and finally had success using x-ray diffraction crystallography, a technique in which she was a pioneer. Through this technique she was able to determine the molecular structure of various biomolecules, for which she received several awards. The determination of the structure of insulin was one of her most important and deserved achievements.

Hodgkin’s research with the x-ray crystallography method is remarkable; this technique is a specific x-ray procedure that involves the targeting and beaming of x-ray radiation onto crystals, in order to obtain structural patterns and images through the observation of the diffraction of the radiation beams. The initial problem is that most of the compounds that Dorothy was interested in studying, for example proteins, do not occur naturally as crystals, so she first had to crystallize the proteins and other molecules, a process that can take days, weeks or even months. Only then can the work on the diffraction-based imaging begin, this technique involves the painstaking analysis of various diffraction-produced patterns and the comparison with other structural models, a work that is easily done by computers nowadays.

After the birth of her first child, Dorothy had an infection that left her hands swollen and distorted. Because of this she developed chronic rheumatoid arthritis at the age of 28. However she continued her work and research, which involved the delicate manipulation of the microscopic crystals needed to carry out the x-ray diffraction procedure.
Her persistence on working with this complex method would turn out to be decisive in her research; the constant improvements in this specific x-ray technique, along with her dedication allowed Hodgkin to show the world for the first time the 3-D structure of a various number of important biomolecules. She began by discovering the structure of larger molecules, such as cholesterol, penicillin and the vitamin B12; for the discovery of the last two she was awarded the Nobel Prize of Chemistry. The discovery of these structures contributed in a great deal to other disciplines, such as biology and medicine as well.

Dorothy also discovered the structure of insulin in 1969, which she considered her most important achievement, and in a way it was the most deserved.
Since the beginning of her research in the 1930’s Dorothy had worked and tried to discover the structure of insulin. At the time the x-ray diffraction was not as pure and clear as it is today, the x-ray producing equipment was not as good and did not produce such refined results. So besides insulin being so small and having such a structural complexity, the technology at the time was not advanced enough and made it impossible for Dorothy to achieve her goal. Dorothy had to wait 35 years to see the structure of insulin for the first time, for her it was a very fulfilling moment.

Dorothy’s life and work are an inspiration for anyone, her contribute as a chemist to the world was important. Even for someone who does not know much about chemistry or biology will understand the importance of the comprehension of molecules such as insulin, cholesterol, and penicillin. This knowledge had direct impact on the way we understand diseases such as diabetes, for example.

writing exercise in german

Ich befinde mich wieder auf der dunklen Gasse und verstehe, ich muss wieder zurück. So. Ich finde dieses Haus nicht. Ich verstehe einfach diese Adresse nicht. Nummer 23. Ich hatte sogar zweimal gefragt, welche Nummer es war. Tor 23. Dann geradeaus. Links und rechts mehrere Türen. Große schöne Türe aus Holz. Bei ganz wenig Licht versuche ich die Nummer 9 zu finden, das dritte Mal. Ich fühle mich komisch hier. Es ist so ruhig. Der Boden ist nass von dem Regen. Man hört kein Geräusch außer einem konstanten Rauschen von Autos in der Ferne. Ich sehe eine Bank und möchte mich dort hinsetzen. Muss sicher nass sein, aber egal. Ich setze mich und fange an nachzudenken, was ich tun soll. Also die Tür 2 und 3 sind da. Fehlt also die Tür Nummer 1. Noch komischer, aber egal. Ich muss doch nicht mich auf die Fehler irgendeines Ingenieurs konzentrieren, ich möchte nur die Tür Nummer 9 finden. 4 und 5 sind auch noch zu sehen. Aber die 6 und 7 sind in einem kleineren Seitenhof, sowie 8. Also die Tür 9 müsste auch dort sein, aber nein. Der Architekt wollte es kompliziert machen. Muss unbedingt eine Frau gewesen sein, die dieses Gebäude geplant hat. Ach, ich kann es nicht mehr aushalten hier zu sitzen. Es wird langsam zu kalt, und hier werde ich sicher nichts finden. Los. Gerade aus und rechts. Dann wieder zurück. Dann links. Dann zurück. Dann bis zum anderen Tor. Tür 12, 13, 14, 16. Ha! Tür 15 fehlt auch noch. Hm. Verstehe es echt nicht. Ich bin plötzlich nicht mehr ruhig, sondern sage es auch: „Ich kapiere es nicht. Wo ist sie, verdammt.“ Und dann plötzlich höre ich jemand. „Was suchen Sie denn?“ Na endlich! Dachte schon, niemand wohnt hier. Es ist ein Junge, muss ungefähr 14 sein. Ich antworte so höflich wie möglich und versuche meine Frustration zu verstecken. Er schaut um sich herum und sagt nur „’Tschuldigung, weiß selber auch nicht!“ Wie erwartet. Niemand kennt in so einer Großstadt seine Nachbarn, wieso sollte denn so ein Teenager überhaupt die Tür Nummern auswendig können. Doch, wenn er wie normale Kinder draußen spielen würde, schon! Aber ja... die Jugend von heute verbringt die Zeit meistens vor dem PC, also kann ein Junge, der hier seit 14 Jahren wohnt, gar nicht wissen, wo sich die Türnummer 9 befindet. Typisch. Auch eine Art Zivilisationskrankheit. Obwohl man so viel über die Welt weiß, weiß keiner über seinen Bezirk oder die Nachbarschaft wirklich was. Spreche auch von mir. Ich kenne übrigens in meiner Nähe nur den Hofer und die Apotheke, sonst nicht viel. Aber ich wohne zumindest nicht seit lange hier. Es fängt wieder an zu regnen. Auch typisch. Ich will mich umdrehen und nach Hause gehen, aber es regnet plötzlich so stark, dass ich mich irgendwo unterstellen muss. Ich bleibe neben einem kleinen Tor aus Metall stehen, nur damit ich meinen Regenschirm aufmachen kann. Schließlich sehe ich ganz groß vor mir eine handgemalte Nummer 9 an der Wand. Ich bin erstaunt und nass. Freue mich aber wie ein Kind über diese Entdeckung.

Juni 2008
Mariana Agria

24 August, 2008

Dietrich Schwanitz, Die Welt des Buches und der Schrift

Dietrich Schwanitz: „Bücher - Schrift - Lesen"



"Bevor heute ein Kind liest, sieht es fern. Das schafft ein Problem, denn die Bildung hängt immer noch an den Büchern, oder zumindest an den Texten auf dem Bildschirm, und das heißt an Schrift. Warum ist das so? Warum können nicht auch Bilder Bildung vermitteln? Warum kann man sich nicht durch Fernsehen bilden? Was ist an Schrift so Besonderes? Das Femsehen zeigt mündliche Kommunikation in quasi realen (oder simulierten) Situationen. In ihr ist aber der Sinn des Mitgeteilten mit dem Medium der Kommunikation - Gesten, Stimme, Körpersprache etc. - unauflöslich verflochten. Der Sinn einer Mitteilung ist mit der Form der dramatischen Präsentation verschmolzen. Deshalb ist er unmittelbar einleuchtend - aber nicht referierbar. Das merkt man immer dann, wenn schlichte Menschen oder Kinder besonders lustige Situationen erzählen wollen, die sie gerade erlebt haben. Sie beschwören dann durch ein paar Zitate eine Vision der gerade erlebten Situation hervor („und er dann: ,Ey du' - und sie: .Na, hör mal'. Haben wir gelacht!"). Aber die Zuhörer, die diese Erinnerung nicht teilen, sehen sich ratlos an: Ihnen bleibt die Komik dieser Äußerung verschlossen.

Erst die Schrift löst die Sprache aus der konkreten Situation und verselbständigt sie gegen den unmittelbar gegebenen Kontext (Zusammenhang). Was bei dieser Transformation (Umwandlung) gleichbleibt, ist das, was wir Sinn nennen. [...] Erst Schrift hat die Sprache fixiert, kontrollierbar gemacht und am Regelsystem der Grammatik orientiert. [...] Durch Linearisierung der Abfolge Subjekt - Prädikat - Objekt (der Mann beißt den Hund) mit allen Beifügungen, Nebensätzen und Einschüben kann die logische Ordnung des Gedankeos auf die Sequenz (Abfolge) der Satzteile abgebildet und darüber kontrolliert werden. So etwas muss man trainieren. Das verlangt die Fähigkeit, die Simultanstimulation durch Bilder in ein Nacheinander zu verwandeln. Dabei muss man das Tempo herausnehmen und warten können, bis in einem komplexen Satz endlich das Prädikat daherkommt (.Dein Onkel, der, wie du weißt, ein scharfes Auge hat, hat gestern um 5 Uhr, als er gerade am Marienplatz vorbeifuhr, in der Straßenbahn ..." .Ja, was denn nun?* wirst du rufen. .Wart's ab", sagt die Schrift und fährt fort:.... in der Straßenbahn, die vollbesetzt war, was um diese Zeit nichts Ungewöhnliches ist obwohl das nur für die Werktage gilt..." Inzwischen stehst du kurz vor einem Nervenzusammenbruch und schreist: „Was hat er, wird man's hören, was hat der Onkel, was hat er in der Straßenbahn, ich flehe dich an, sag es mir endlich, was hat er getan?" .... 10 Pfennig gefunden.") Bis diese Information endlich erscheint muss man den Sinnbogen für Anschlüsse präsenthalten, und erst wenn das letzte Wort um die Ecke biegt erschließt sich im Rückblick auf die bisherige Wortprozession der Sinn. [...] Besonders der Ungeübte empfindet diese Spannung als unangenehm. Man hat das Gefühl, dass die Stimulation (Erregung) des Hirns gebremst wird. Das ist seit der Ausbreitung des Fernsehens eine allgemeine Erfahrung geworden, über die Lehrer immer wieder klagen: Die Frustrationstoleranz (Fähigkeit Frustration zu ertragen) der Kinder nimmt ab, sie halten die für die Sinnbildungsprozesse nötige Retardation (Tempodrosselung) nicht mehr aus. Sie wünschen sich deshalb den Unterricht nicht als Lernprozess, sondern als Unterhaltung.

Die Kultusminister sind daraufhin in einen Zustand kollektiver Umnachtung gefallen und haben die Rolle der schriftlichen Arbeiten für die Ermittlung der Zensuren zugunsten mündlicher Mitarbeit laufend reduziert. Zu einem Zeitpunkt an dem die mündliche Kommunikation sowieso auf dem Vormarsch ist, geben sie den Standard der schriftlichen praktisch auf. Damit haben sie die Rolle der Schule gegenüber den Elternhäusern weiter reduziert. Nur noch diejenigen Kinder machen sich das Lesen und Schreiben zur Gewohnheit in deren Familien das sowieso als selbstverständlich gilt: in bildungsbürgerlichen Haushalten. Das sind dann die Milieus, in denen die Eltern den Femsehkonsum der Kinder überwachen, einschränken und dafür sorgen, dass ihre Sprösslinge ihre Phantasiebedürfnisse zuerst aus Büchern befriedigen. Erst wenn das Lesen keine Mühe mehr macht sondern nur Vergnügen, sollte man die Glotze freigeben. Tut man das nicht bleibt das Lesen ein Leben lang etwas Mühseliges. Wer so aufgewachsen ist liest später nicht mehr, als er unbedingt muss, und das auch noch ungern. Auf diese Weise produziert die Schulpolitik zwei Klassen von Menschen: Die einen sind gewohnheitsmäßige Leser, sie absorbieren ständig neue Informationen und sind gewohnt ihre Gedanken durch die Orientierung an der Schrift automatisch besser zu strukturieren. Dadurch erwerben sie eine Wahrnehmung, zu der der mitlaufende Überblick über den Satzbau, die Logik des Gedankens und die einzelnen Satzteile gehört. Zugleich entwickeln sie dabei auch ein Gefühl für den Aufbau verschiedener Texttypen (Bericht Exposition, Analyse, Erzählung, Essay etc.). Dadurch fällt ihnen auch das Schreiben leichter, und sie können ihre mündlichen Aussagen nach dem Modell schriftlicher Texte gliedern.

Die andern lesen nur, wenn sie dazu gezwungen sind, ansonsten sehen sie fern. Die Fernsehbilder laufen aber synchron zum Stimulationsbedarfs des Hirns. Wer daran gewöhnt ist, kann die Innenwahrnehmung nur noch schwer von der äußeren abkoppeln, d.h. er kann sich nicht konzentrieren. Jeder Text, der das Niveau von Comic-Ausrufen wie .Wham" und .Boing" übersteigt wirkt dann wie eine Serie von Schikanen. Die Angehörigen dieser Nichtlesergruppe erleben Bücher als Zumutungen; im Grunde können sie Leute, die gerne lesen, nicht verstehen. Sie misstrauen ihnen. Die Welt der Bücher ist für sie eine Verschwörung, die dem Ziel dient, ihnen ein schlechtes Gewissen zu verschaffen. Auf diese Weise entwickeln sie eine regelrechte Abneigung gegen Bücher, und da sie auch ihre Fachbücher ungern lesen, geraten sie im Beruf bald ins Hintertreffen. Sie entwickeln dann einen Hass auf theorielastige Besserwisser und singen das Hohelied der Praxis. Da sie nicht ahnen, dass durch die Leseabstinenz und Textfeindlichkeit auch der Stil ihrer mündlichen Kommunikation gelitten hat, verstehen sie nicht dass ihre Erfahrungen so wenig Anerkennung finden, und nach und nach interpretieren sie jeden Versuch eines anderen, einen komplexen Gedanken zu entfalten und angemessen auszudrücken, als einen Anschlag auf ihr Selbstwertgefühl. Deswegen meiden sie jeglichen Kontakt zum Milieu der Bücherleser und geraten so langsam ins gesellschaftliche Schattenreich eines neuen Analphabetismus.

Wer selbst ungern liest sollte sich deshalb ernsthaft überlegen, ob es sich nicht lohnt diese Unwilligkeit zu überwinden, sonst bleiben ihm die Fleischtöpfe der Bildung ebenso verschlossen wie der Zugang zu den gehobenen Einkommen. Wer noch keine Lesegewohnheit hat sollte sie vielleicht gesondert trainieren an Stoffen, für die er sich besonders interessiert, und seien es erotische Romane. Er sollte das Training wie eine Art Jogging betrachten, eine Übung, um geistig fit zu werden und zu bleiben.
Das Lesen ist dann etwas,dem man jeden Tag eine bestimmte Zeit widmet, bis es zur Gewohnheit geworden ist."